Ein sehr beliebtes Reiseland von Nordeuropäern liegt im Herzen Italiens – die Toskana.
Immer dann, wenn der Winter in Nordeuropa Einzug hält, träumt man an kalten Winterabenden von Zypressenalleen, von Zitronengärten und Olivenhainen, von alten Weingütern und von piniengekrönten Hügelketten. Das alles findet man in der Toskana. Und noch mehr: die Landschaft der Toskana ist zu 67 % hügelig, zu 25 % bergig und zu 8 % eben. In der Toskana treffen Welten auf einander: breite Sandstrände und schroffe Felswände, sanfte Hügel und hohe Felsen der Apuanischen Alpen, fruchtbare Ebenen und tannenbewaldete Höhen und Täler. Die Toskana ist heute beweiten kein Natur Reservat, jedoch wird in der Toskana der sanfte Tourismus praktiziert. Hier wird noch nicht jeder freie Quadratmeter zur Industrialisierung und Massentourismus unter Zement begraben.
Zur Geschichte (Auszug).
Die Toskana wird bereits seit 2500 Jahren durch Menschenhand geformt. Bereits im 10. Jh. v. Chr. wandern aus Asien Etrusker ein und sind somit die erste Bevölkerungsgruppe der Toskana. Jedoch ist die Herkunft der Etrusker heute noch umstritten und nicht völlig klar. Drei Theorien halten sich nach wie vor, nun schon seit der Antike, unumstritten: 1. sie sind italienischer Herkunft, 2. sie stammen von indogermanischen Stämmen aus den Alpenbereich ab oder 3. sie waren Einwanderer aus Asien / Kleinasien bzw. aus dem griechischen Mittelmeerraum. Die Etrusker, die im 7. Jh. v. Chr. ihrer Blütezeit erlebten, hatten bereits eine ausgeprägte Wirtschaft. Sie baute Erze und Mineralien ab, sie bewässerten durch Drainagen das Land und besaßen
eine Handelsflotte. Hoch entwickelt war die Metallverarbeitung und dabei besonderst die Kunst des Goldschmiedens und der Bronzeplastiken. Die etruskische Sprache ist trotz zahlreich überlieferten Schriften noch weit-gehend unerforscht.
Die etruskische Baukunst kann man in Roselle betrachten.
Ab dem 5 Jh. v. Chr. verlieren die Etrusker wichtige Kriege gegen einfallende Phönizier und Griechen. Damit ist das Ende der etruskischen Zeit angebrochen. 187 v. Chr. besetzen die Römer das Territorium des alten Etruskerreiches. Die Toskana wird VII. Region der römischen Verwaltungsbezirke mit dem Namen Etruria. Nach Zerfall des römischen Reiches wird die Toskana in den folgenden Jahrhunderten immer wieder von Kriegen heimgesucht unter deren Last die heimische Bevölkerung zu leiten hat. Die Infrastruktur und die wirtschaftlichen Produktionsstätten zerfallen. Ab dem Jahre 888 wird die Toskana Teil des italienischen Reiches, Florenz 1056 zu deren Hauptstadt. Die Stadt entwickelt sich dank einer blühenden Ökonomie und der Einführung des Bankwesens sprunghaft. Pisa hingegen entwickelt sich zu der bedeutesten Hafenstadt der Toskana, was jedoch dem expansionshungrigen Florenz ein Dorn im Auge ist. Schon ab 1200 erreicht Florenz eine Vormachtstellung über alle Rivalen in der Toskana. 1348 erreicht die Pest auch die Toskana, allein in Florenz sterben 80 000 Menschen. 1406 fällt eine der mächtigsten Städte im Mittelmeerraum in florentinische Hand – Pisa. Pisa erholt sich davon nie wieder und Florenz hat nun endlich den ersehnten Zugang zum Mittelmeer für seine Textilwirtschaft. 1434 kommt in Florenz Cosimo de´ Medici an die Macht, eine fast drei Jahrhundert dauernde Machtstellung des Hauses Medici in der Toskana beginnt. 1808 wird die Toskana durch die napoleonischen Truppen annektiert und in Etrurisches Reich unbenannt. Nach der Niederlage Napoleons wird dieser 1814 auf die toskanische Insel Elba verbannt. 1865 wird Florenz für 6 Jahre Hauptstadt Italiens, bis der italienische König Viktor Emanuell II. in Rom einzieht.
Nach dem zweiten Weltkrieg, in dessen auch toskanische Städte von alliierten Truppen schwer bombardiert wurden, wird durch ein Volksentscheid am 2. Juni 1946 die italienische Republik begründet. Florenz wird die Hauptstadt der Toskana. Im November 1966 erlebt Florenz seine bisher schwerste Flutkatastrophe. Und 2001 wird der schiefe Turm in Pisa nach langwierigen Restaurierungsarbeiten endlich wieder eröffnet.
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