Im ersten Teil beschrieb ich, wie wir mit einem Teich die ersten Erfahrungen sammeln konnten. Nun sollte sich eigentlich alles einspielen, jedoch machte uns der Teich einen Strich durch die Rechnung.
Der Winter 2004/2005 stellte eigentlich kein Problem dar. Als es kalt wurde, zogen sich die Fische von selber zurück. Als Schutz vor der Kälte versenkte ich ein DN 100 Kunststoffrohr, worin sich die Fische verstecken konnten. Zweifellos günstig stellte sich auch die Tatsache heraus, dass der Teich ziemlich starken Fadenalgenwuchs aufwies. Auch darin versteckten sich die Fische. Die Filteranlage ließ ich diesen Winter durchlaufen. Macht man zwar eigentlich nicht, aber so konnte ich verhindern, dass der Teich völlig zufror. Ich vergaß im ersten Teil zu erwähnen, dass die max. Tiefe nur ca. 80 cm bis 1 Meter betrug. Dies ist ein sehr kritischer Wert, da der Teich im Winter zufriert und die Fische dann eventuell nicht genügend Platz zum Überleben haben. Ebenfalls wichtig ist, dass auch im Winter der Gasaustausch mit einem Eisfreihalter gewährleistet wird. Ansonsten schnappen die Fische irgendwann nach Luft und kommen an die Oberfläche und sie können am Eis festfrieren. Dies ist einer Kollegin meiner Frau den letzten Winter passiert, alle Fische tot.
Im folgenden Frühjahr und Sommer entwickelte sich der Teich prächtig. Die Fische wuchsen auf 20 bis 25 cm, die Pflanzen wucherten. Leider aber auch die Fadenalgen, die wir eigentlich nie so richtig wegbekamen. Und als weiteres Problem, welches sich weiter verschlimmerte, war das mit dem Wasserstand. Wöchentlich füllten wir im Herbst 2005 Wasser nach. Das war eindeutig zuviel, dass konnte nicht nur natürliche Verdunstung sein. Der Teich musste ein defekt haben, der Wasserstand fiel immer nur bis zu einen bestimmten Punkt. Und da ich den Teich nicht selber errichtet habe bzw. beim Bau nicht dabei war, konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit Gewissheit sagen, wie der Teichuntergrund beschaffen war. Wir haben in Summe 30 m³ Wasser zusätzlich im Jahr verbraucht. Und es kündigte sich der Winter an, ein harter Winter, wie sich herausstellte. Wir fassten den Entschluss:
1. Der Teich muss 2006 repariert oder gar umgebaut werden und
2. Die Fische müssen in ein Winterquartier.
Wir hatten bereits keine 80 cm Wasserstand mehr, also alle Fische raus. Im Heizungsraum ein 200 Liter Fass aufgestellt (ein anderes größeres Gefäß stand nicht zur Verfügung), ein großen Innenfilter aus der Aquariumtechnik sowie eine künstliche Belüftung eingesetzt und das Fass mit Teichwasser befüllt. Alle sichtbaren Fische, durch das Keschern war der Teich recht schnell aufgewühlt und in das Fass umgesetzt. Und jetzt kommt’s, eigentlich war der Teich schon ein eingefahrenes Biotop. Denn wir bemerkten schon im Sommer, dass wir Nachwuchs hatten. Diese kleinen Fischchen sahen schon irgendwie aus wie Koi’s, kann das aber nicht mit Gewissheit sagen, da ja auch Goldfische im Teich lebten. Und kleine Goldfische sind nun mal nicht bunt.
Im Sommer versuchten wir schon, einige von den kleinen weg zugeben. Aber bei der Rettungsaktion fingen wir 7 Koi’s, 3 Goldfische (alles Alttiere) und mindestens 40 bis 50 Jungtiere. Ihr könnt es glauben oder nicht, aber es ist wahr.
Mit dieser Rettungsaktion hatten wir verdammt viel Glück, einige Tage später war’s bereits Kalt, Saukalt. Filter noch rechtzeitig entleert, Pumpe ins Winterquartier und der Teich fror bei ca. 50 cm Wasserstand zu, völlig zu (siehe erstes Bild). Die Fische fühlten sich größtenteils wohl im neuen zu Hause. Über den Winter starben leider 5 kleine und ein großer Koi. Wie sich dann später noch herausstellen sollte, ist ein weiterer Koi aus dem Fass gesprungen und auf dem Boden vertrocknet. Konnten wir leider nicht sehen, er ist hinters Fass gefallen. Jetzt hieß es also durchhalten, hoffentlich wird der Winter nicht so lang. Und er wurde lang. Und hart. Und kalt. Die Fische aber hatten es einigermaßen warm und frostfrei.
Im Winter entschlossen wir uns, den Teich auf jeden Fall umzubauen und endlich kam die Zeit und es konnte mit Umbaumaßnahmen begonnen werden. Darüber jedoch werde ich das nächste Mal berichten.